Jahres-Hexagramm 36 –
Die Verfinsterung des Lichts

Das Schattendasein
Sein Licht verborgen halten

oben Kun, die Erde, das Empfangende und Hingebende
unten Li, das Feuer, das Haftende und Klärende

Im Hexagramm 36 steht die Erde (oben) für den Schatten und das fehlende Bewusstsein
und das Feuer (unten) symbolisiert das innere Licht, das es zu stärken gilt.

„Die Verfinsterung des Lichts“ deutet auf eine Phase von Unterdrückung, Intrigen und Korruption hin. Die Sonne ist unter die Erde gesunken. Es steht ein finsterer Mann an maßgebender Stelle, der in der Lage ist, großen Schaden anzurichten. So schmerzhaft dieser Zustand auch sein mag, so wichtig ist er gleichzeitig. Denn wer jetzt den eigenen Widerstand fallen lässt, stärkt in seinem Herzen das Licht für ein bewusstes Leben.

Lass dich von ungünstigen Verhältnissen nicht wehrlos mitreißen und auch nicht in deiner inneren Willenshaltung beugen. Sei innerlich lichtvoll, nach außen aber nachgiebig und fügsam. Durch diese Haltung lässt sich auch die größte Not überwinden. Es ist besser, in besonderen Umständen sein Licht zu verbergen, um trotz Schwierigkeiten in der unmittelbaren Umgebung seinen Willen durchhalten zu können.

Es gilt, in Zeiten der Finsternis vorsichtig und zurückhaltend zu sein.

Verwerfliches Tun sollte man besser nicht mitmachen, aber auch nicht kritisch ins Licht ziehen. Das kann nur übermächtige Feindschaft nach sich ziehen.

Es ist auch besser, manches auf sich beruhen zulassen, ohne sich darum zu betören.

Fühlst du dich missverstanden und von den Anderen ausgegrenzt, so lehne dich nicht dagegen auf. Du ziehst nur allen Unmut auf dich. Behalte deine Meinung besser für dich, zweifle nicht an dir und stärke dein inneres Licht. Es werden auch wieder bessere Zeiten kommen..

In der Bedeutung des Hexagramms 36 für das aktuelle Geschehen, ist die abschließende Aussage zur obersten Linie sehr hoffnungsvoll:
Der Höhepunkt der Finsternis ist erreicht. Die finstere Macht war erst so hoch gestellt, dass sie alle Guten und Lichten verletzen konnte. Zum Schluss jedoch geht sie an ihrer eigenen Finsternis zugrunde, denn das Böse muss in dem Augenblick stürzen, da es das Gute vollkommen überwunden und damit die Kraft aufgezehrt hat, der es bisher seinen Bestand verdankte.